Fertigung

Röders Zinn Detail Fertigung

Zinn — Ein Metall mit Seele

Zinn — dieses schöne Metall mit seinem warmen Glanz prägte lange vor dem Gebrauch des Porzellans die Wohn- und Tisch­kultur in Europa. 

Nachdem im 19. Jahrhundert Repro­duk­tionen alten Zinns und alter­tü­melnde “Neuschöp­fungen” das Ambiente der großbür­ger­lichen Wohnungen beherrscht hatten, gestal­teten Künstler des Jugend­stils Zinngerät in eigen­stän­digen Formen. Nach dem ersten Weltkrieg begann Albrecht Röders angeregt durch das Bauhaus neue Zinnent­würfe zu machen, in denen die tradi­tio­nelle werkstoff­ge­rechte Fertigung mit zeitge­mäßer Formgebung verbunden wurden. Diesen Weg geht die Werkstatt Röders noch heute.


Zinnguss — Schritt für Schritt

Jedes Material hat seine Eigenart. Der Entwerfer muss sie kennen, wenn er eine selbständige und zeitlose Form entwi­ckeln will, die dem Werkstoff gerecht wird, dessen Grenzen beachtet und die Stärken hervorhebt. Ebenso darf auch der Handwerker, wenn er den Entwurf umsetzt, sein Material nicht strapa­zieren, wenn ein Erzeugnis hoher und dauer­hafter Qualität entstehen soll.
Zinn hat eine Eigen­schaft, die vielen Menschen unserer Zeit fehlt: Zinn braucht Zeit und in hohem Maß Geduld. Die muss ein Zinngießer mitbringen. Langsam und stetig muss er die Form füllen, vorsichtig und mit viel Ausdauer kühlen, um einen festen, gebrauchs­tüch­tigen Guss zu erzeugen. Zinn wider­setzt sich modernen schnellen Verfahren, mit denen nur kurzzeitige Effekte erzielt werden können. Darum muss der Zinngießer die alten handwerk­lichen Methoden beherr­schen, bei denen die Hand das wichtigste Werkzeug bleibt.


Mit der Umwelt im Einklang

Der Energie­ver­brauch bei der Herstellung ist durch den niedrigen Schmelz­punkt des Metalls gering. Es entstehen keine Umwelt­be­las­tungen durch Emissionen. Herstel­lungs­be­dingte Abfälle wie Drehspäne oder sich beim Schmelzen bildendes Zinnoxyd werden vollständig recycelt und können unbegrenzt wieder verwendet werden. Beschä­digte Zinngeräte können zu 100 % recycelt werden.


Röders Zinn und Lebensmittel

Unser Zinngeräte werden ohne Bleizugabe gegossen. Sie können daher ohne Bedenken als Tisch­gerät für Speisen und Getränke benützt werden. Zinn ist völlig geschmacks­neutral, ganz ohne „Metall­ge­schmack“. In der Liste der gesund­heits­schäd­lichen anorga­ni­schen Stoffe der World Health Organi­sation (WHO) ist in den Richt­linien für die Trink­was­ser­qua­lität Zinn nicht enthalten. Es steht auch nicht auf der Liste der gesund­heits­ge­fähr­denden Stoffe, heraus­ge­geben von der EU.